Wie brennend sind die von den unterschiedlichen Berufsgruppen empfundenen Probleme?

In unterschiedlichen Unternehmen hat man Mitarbeiter nach individuellen Belastungsempfindungen befragt.  Auf einer Skala von 10 (geringe Belastung) bis 100 (maximale Belastung) wurden die Ergebnisse dargestellt. (Quelle: „Arbeitsblatt: Wie brennend sind die von den Zielgruppen empfundenen Probleme? aus: www.akademie.de – Zahlen in Klammern geben die empfundenen Belastungen an

 

Unternehmer und Geschäftsführer

Zielgruppe 1 (30): Unternehmer und geschäftsführende Vorstände berichten, dass sie es problematisch und herausfordernd erleben, passend zur Auftragslage des Unternehmens Arbeitgeberattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Unter Aspekten der Wirtschaftlichkeit müssen sie oft ad hoc für sie belastende, Entscheidungen treffen, um die Auftragslage und den Standort zu sichern.  Netzwerke sind essentiell, daher sind oft regionale, nationale und internationale Meetings eine wichtige Überlebensstrategie für das Unternehmen. Diese finden nicht selten abends oder am Wochenende statt. Die Freizeit- und Erholungsphase schrumpft, die Lebenszeit mit der Familie ebenfalls.

Personalentwickler

Zielgruppe 2 (50):  Personalentwickler sagen mir, sie müssen zeitgleich qualifizierte Mitarbeiter finden, bereits angestellte motivieren, fördern und entwickeln. Die Angestellten müssen besonders unter der Berücksichtigung des demographischen Wandels bestmöglich an das Unternehmen gebunden, kranke Mitarbeiter qualifiziert nachhaltig und langfristig eingliedert werden. Dies wird in manchen Unternehmen, z.B. mittels des Betrieblichen Eingliederungsmanagements, BEM, gefördert. Oft leisten dies die „Personaler“ oder in Doppelbesetzung die Führungskräfte. Dem Personalmangel muss aufgrund des demographischen Wandels in vielen Unternehmen begegnet werden.

Mitarbeiter

Zielgruppe 3 (40):  Mitarbeiter in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen unterliegen oft im Kerngeschäft enormen Arbeitsverdichtungen, Leistungsanforderungen und Zeitdruck. Sie sollen multitaskingfähig sein und freundlich, kooperativ, verbindlich, diplomatisch, kompetent. Das  Telefon klingelt, der Patient oder Kunde will eine Auskunft, die Email muss dringend gleich beantwortet werden.  Informationen und Dokumentationen müssen oft zeitgleich verarbeitet werden. Man hat medienmäßig up to date zu sein sowie Vertretungen, Urlaub und Krankheit, Neueingliederungen, oftmals parallel zum Tagesgeschäft, zu managen. Und dies meist ohnehin bei ständigem personellem Defizit. Oftmals sind die Mitarbeiter jedoch  die Visitenkarte des Unternehmens, sie fördern die Kundenkontakte, die Verbindlichkeit, das Renommée des Unternehmens. Sie stehen auch für Kontinuität und Kundenbindung.

Wissenschaftler

Zielgruppe 4 (60):  Wissenschaftler fühlen sich oft, so die Erhebung, ebenso unter Zeit- und Erfolgsdruck,  Projekte rechtzeitig abzuschließen. Sie müssen Daten verifizieren, um innerhalb der Förderperiode Berichte zu liefern.
Sie müssen die Budgets innerhalb bestimmter vorgegebener Zeitlimits für ihr Unternehmen requirieren und parallel dabei den aktuellsten Wissensstand im Blick haben. Nicht selten müssen sie umfangreiche Förderprojekte selbst schreiben, die Anträge stellen, die Wettbewerbsfähigkeit sichern und Angebote einholen. Haben sie zusätzlich noch Führungsverantwortung, wird erwartet, dass sie Teambesprechungen leiten und Prozesse begleiten. Bestenfalls können sie Zuständigkeiten delegieren.

Pflegepersonal

Zielgruppe 5 (70):  Pflegepersonal in der Alten- und Krankenpflege, so wird mir berichtet, steht sehr oft unter erhöhtem physischen und psychischen Zeitdruck und vielseitigem Leistungsanspruch. Unregelmäßige Arbeitszeit, d. h. Gleit- und Schichtdienst minimieren ihre Erholungsphasen und beeinflussen ihre familiären, sozialen und gesellschaftlichen Beziehungen, dabei erleben sie wenig wertschätzende Anerkennung und aufbauende Motivation. Dies äußert sich auch verstärkt in fehlenden Personalentwicklungsangeboten und finanziellen Anreizen. Hoher und zunehmender dokumentarischer Aufwand, erhöht die permanente Überforderung.  Der Leidensdruck wird oft verstärkt durch stark ausgeprägte Hierarchien,  eine Angstkultur, fehlende Abspracheregelungen, unglückliche Delegation. All dies verwirrt und vermehrt Druck und Unzufriedenheiten.

Zulieferer

Zielgruppe 6 (50):   Mitarbeiter von Zulieferfirmen beklagen eine zunehmende Unkenntnis des Geschäfts. Erhöhter Zeitdruck, knappe Preiskalkulation, hohe Konkurrenzsituation, das Ausspielen unterschiedlicher Firmen gegeneinander, um den besten Preis zu erzielen, lässt hohen Druck entstehen. Fehlende Kenntnisse der Infrastruktur vor Ort und nicht zuletzt die Verkehrssituation auf den Straßen schafft weiteren Stress.

Handwerk

Zielgruppe 7 (70):   Auch im Handwerk werden qualifizierte Mitarbeiter gesucht oder aus Kostengründen wegrationalisiert oder „outgesourct“. Dadurch entsteht nicht selten eine Überforderung und geringe Motivation der Mitarbeiter. Um das Unternehmen zu sichern, wird das übliche Kerngeschäft mit reduziertem Personal und erhöhtem Arbeitsaufwand trotzdem geleistet. Dringend notwendige Schulungen und Fortbildungen zur Personalentwicklung und letztlich zur Attraktivitätssteigerung des Unternehmens können nicht angeboten werden. Dies wirkt sich auf die Mitarbeiter wie ein Bumerang aus, denn geringe Unterstützung, Förderung und Anerkennung erhöhen den Druck und damit oft auch den Krankenstand der Mitarbeiter, sie mindern die Motivation und die Identifikation mit dem Unternehmen.

Betriebsräte, Personalräte und Arbeitsmediziner

Zielgruppe 8 (50):   Betriebsräte, Personalräte und Arbeitsmediziner erhalten intern oft keine oder unzulängliche Status Quo Mitteilungen, wird mir berichtet. Da die betroffenen Mitarbeiter überfordert (s.o.) sind oder bereits resigniert haben, können sie oftmals nicht zeitnah oder zielgerichtet intervenieren. Daher gibt es keinen Austausch oder Informationen über die Problematik und offensichtliche Defizite. Es gibt keine Veränderung, es kann dann auch kein zielgerichtetes, lösungsorientiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGM  etabliert werden.

Da gibt es nur ein Fazit – die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Unternehmen, die ein BGM einsetzen, haben bessere Karten im Hinblick auf die Gesundheit, die Zufriedenheit und damit auf die Arbeitsleistung ihrer Belegschaft – auf allen betrieblichen Ebenen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement ermöglicht es,  all den oben erwähnten negativen Entwicklungen wirksam gegenzusteuern und damit die Arbeitswelt attraktiver und freundlicher zu gestalten.
Sie und Ihre Mitarbeiter/innen werden davon profitieren!

 

Beitraege Dagmar BennerIhre Zufriedenheit ist mein Ziel.
Und wenn ich  Sie auf ihrem Weg zum Ziel ein Stück begleiten darf,  freut mich das!
Nehmen Sie Kontakt zu mir auf und fordern Sie ein Angebot an: info@gm-benner.de

 

 

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